Digitalisierung in der Pflege

Digitalisierung und Pflege sind zwei Begriffe, die für viele Menschen auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. Pflege ist persönlich und digital ist unpersönlich. Und das stimmt natürlich, doch beides ist miteinander vereinbar, und zwar damit Pflegekräfte für den persönlichen Teil der Pflege ausreichend Zeit haben. Denn Zeitmangel ist ein massives Problem. Der Fachkräftemangel zeigt bereits spürbare Auswirkungen: Die Mitarbeiter sind überlastet und Pflegeplätze sind begrenzt. Und zukünftig wird das Thema noch brisanter werden, denn der demographische Wandel schreitet voran und eine Veränderung der Gesellschaft führt dazu, dass Patienten seltener zu Hause betreut werden und mehr Pflegeplätze benötigt werden. Es ist also dringend notwendig, Lösungsmöglichkeiten zu nutzen, die Pflegekräfte entlasten, die die Arbeit in der Pflege attraktiver machen und pflegebedürftige Menschen fördern und unterstützen, um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken. Und genau das Potenzial bietet die Digitalisierung.

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Was wird digital?

Digitalisierung ist in der Wirtschaft grundsätzlich ein sehr weitreichender Begriff und auch in der Kranken- und Altenpflege hat er viele verschiedene Facetten. Einer allgemeinen Definition zu Folge handelt es sich um die Umwandlung analoger in digitale Prozesse. Ein praktisches Beispiel aus dem Pflegealltag ist die Patientenakte. Aus der Papierakte wird eine digitale Patientenakte. Doch neben der Verwaltung findet Digitalisierung auch im Bereich der Diagnostik, der Sicherheit und der technischen Hilfsmittel statt. Genutzt werden künstliche Intelligenz und digitale Technik. Die Digitalisierung hat das Ziel, Pflegekräfte zeitlich und auch körperlich zu entlasten, denn die Arbeit ist körperlich extrem fordernd. Außerdem kann sie die Sicherheit der Patienten erhöhen, die Pflegequalität verbessern und die Selbstständigkeit und Gesundheit der Patienten fördern. Beispiele für digitale Projekte in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sind:

 

  • Pflegesoftware
  • Kommunikationssysteme
  • Notrufsysteme
  • Überwachungsfunktionen
  • Hebehilfen
  • intelligente Rollstühle

In der Zukunft wird es durch die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz und des allgemeinen technischen Fortschritts viele weitere Anwendungsbereiche und digitale Projekte geben, die wir uns heute vielleicht noch gar nicht vorstellen können. Doch bis das so weit ist, müssen die bereits existierenden digitalen Möglichkeiten noch wesentlich stärker von den Unternehmen genutzt werden. Es ist aus den oben beschriebenen Gründen enorm wichtig, die digitale Transformation von Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege voranzutreiben – so schnell wie möglich. Ein erster Schritt ist daher die flächendeckende Einführung einer digitalen Pflegedokumentation sowie die Verbesserung der digitalen Kommunikation mit Kooperationspartnern wie Ärzten, Physiotherapeuten oder Krankenhäusern.

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Digitalisierung macht die Arbeit attraktiver

Digitale Projekte und der Einsatz künstlicher Intelligenz können langfristig zur Verbesserung des Pflegeberufs beitragen, denn Stress wird reduziert und auch die körperliche Belastung nimmt ab. Nehmen wir Überwachungssysteme und Notrufsysteme als Beispiel. Durch die digitale Unterstützung bekommen Pflegekräfte schneller mit, wenn ein Patient Hilfe braucht, und die Patienten werden nicht mehr durch nächtliche Kontrollgänge gestört. Natürlich rücken durch solche Hilfsmittel Themen wie IT-Sicherheit und Datenschutz in den Vordergrund, doch die sind mithilfe entsprechender Partner aus der Wirtschaft sehr gut lösbar.

Eine effizientere Dokumentation durch eine passende Softwarelösung und eine verbesserte Kommunikation mit Ärzten, Krankenhäusern und anderen an der Pflege beteiligten Parteien führen zudem zu einer Zeitersparnis – zugunsten des persönlichen Kontakts zur pflegebedürftigen Person.

Also: Investitionen in digitale Technik und die Entwicklung der Technologie müssen zur Sicherung der Zukunft der Pflege vorangetrieben werden. Die Wirtschaft bietet bereits heute eine Vielzahl von Lösungen. Als finanzielle Entlastung können Projekte wie zum Beispiel die Einführung einer digitalen Pflegedokumentation gefördert werden.

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Mitarbeitende müssen einbezogen werden

Damit digitale Projekte erfolgreich umgesetzt werden können, ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter einbeziehen und Informationen transparent weitergeben. Besonders in der Pflege gibt es noch viele Mitarbeiter, die Berührungsängste mit IT-Systemen haben oder aufgrund fehlender Erfahrung nicht die entsprechenden Kenntnisse besitzen, um sie nutzen zu können. Früher brauchte eine Pflegekraft keinen Computer oder das Internet zu benutzen, alles war analog. Das jetzt nachträglich zu lernen und ein Gespür dafür zu entwickeln kostet Zeit und Überwindung. Und genau dabei kommen die Unternehmen ins Spiel. Sie müssen den Nutzen der digitalen Technik verständlich zu machen. Erst wenn die Vorteile gesehen werden, sind die Mitarbeiter auch bereit, sie zu nutzen. Und auch Schulungen sind erforderlich, um Barrieren abzubauen. Im Rahmen verschiedener Förderprogramme sind diese sogar förderfähig.

 

Die digitale Transformation wird gefördert

Diese beiden Begriffe sollten auch den Beschäftigten in der Pflege ein Begriff sein. Patientenentertainment und Infotainment. Der Fernseher im Pflegeheim kann heute durch ganz einfache Mittel im wahrsten Sinne des Wortes revolutioniert werden. Lineares Fernsehen war gestern, Fernsehen mittels IP ist heute!

Es gibt auf europäischer-, Bundes- und Landesebene unterschiedliche Förderprogramme zur digitalen Transformation. Dabei werden vor allem digitale Maßnahmen und die Anschaffung technischer Ausrüstung gefördert, die das Personal entlasten und das interne Qualitätsmanagement verbessern. Die Fördermittel sind jeweils an verschiedene Bedingungen geknüpft, die dem Antrag zu entnehmen sind. Kleine und mittlere Unternehmen sollten daher eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen, um das für sie passende Förderprogramm zu finden und den Antrag stellen zu können.

Das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz ist eine Antwort der Bundesregierung, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals zu verbessern. So sieht es finanzielle Unterstützungen für Unternehmen und Kostenübernahmen in unterschiedlichen Bereichen vor. Dazu zählen unter anderem Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Übernahme der Ausbildungsvergütung, um Anreize für mehr Ausbildungsplätze schaffen sowie Investitionen in die Digitalisierung. Einen Antrag kann jede Pflegeeinrichtung stellen.

FAQ - Häufig gestellte Fragen:

Welche Beispiele gibt es für die Digitalisierung in der Pflege?

In der Pflege spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle – und zwar in unterschiedlichsten Bereichen. So können die Nutzung von IT-Anwendungen, Internet sowie mobile Endgeräte wie Tablets dazu beitragen, die Dokumentation zu verbessern und gleichzeitig zu einer Zeitersparnis führen. Robotik bietet das Potenzial, die Pflegekraft physisch zu entlasten. Digitale Lösungen kommen auch den pflegebedürftigen Menschen zugute. So ist WLAN wichtig für Kommunikation und Unterhaltung und digitale Notrufsysteme verbessern die Sicherheit. Zudem können digitale und technische Hilfsmittel die Selbstständigkeit und Gesundheit fördern.

Welche Förderungen gibt es für die Digitalisierung in Pflegebetrieben?

Die Digitalisierung in der Pflege ist für die EU und für die Bundesregierung ein zentrales Thema. Um kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen, gibt es eine Vielzahl von Förderprogrammen und unterschiedlichen Fördertöpfen, mit denen einzelne Maßnahmen gefördert werden. Dazu zählen Fördermittel des Europäischen Sozialfonds, des Bundes und der Bundesländer, von der Pflegekasse und einzelnen Branchenverbänden. Ein Beispiel ist der Krankenhausstrukturfonds, der im Rahmen des Sofortprogramms Pflege der deutschen Bundesregierung von 2019 bis 2023 jährlich eine Mrd. Euro für die Förderung digitaler Anwendungen bereitstellt. Eine Beratung, um die richtige Förderung zu finden, ist äußerst sinnvoll.

 

Welche Förderungen gibt es für Investitionen in Digitalisierung?

Da die digitale Transformation in der Pflege ein zentrales Projekt ist, das schnellstmöglich vorangetrieben werden soll, gibt es eine große Anzahl unterschiedlicher Förderprogramme, die Fördermittel für Investitionen in die Digitalisierung bereitstellen – insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Diese stammen zum Beispiel vom Europäischen Sozialfonds, vom Bund oder den Bundesländern. Ein Beispiel ist die Förderung im Rahmen des Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes, die bis 2023 verlängert wurde. Weitere aktuelle Förderungen und Förderprogramme sind im Internet zu finden.

Wo kann ich eine Förderung zur Digitalisierung meines Unternehmens beantragen?

Bis zum 31.12.2023 können ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen Förderung für die Digitalisierung ihres Unternehmens im Rahmen des Sofortprogramms Pflege beantragen. Gefördert werden können Anschaffungen von digitaler und technischer Ausrüstung, die das Pflegepersonal entlasten sowie dazugehörige Schulungen. Der Antrag ist an eine Pflegekasse, deren Landesverband oder den Verband der Ersatzkassen e.V. im jeweiligen Bundesland zu stellen. Zum besseren Verständnis des Beantragungsvorgangs und zur Erleichterung der Arbeit hat das Bundesministerium für Gesundheit in Zusammenarbeit mit Verbänden der Leistungsträger und Leistungserbringer eine Orientierungshilfe erstellt. Diese Orientierungshilfe beinhaltet Hinweise zur praktischen Umsetzung sowie FAQ.

Welche Vorteile bietet die Digitalisierung für die ambulante Pflege?

In der ambulanten Pflege bietet die Digitalisierung vor allem durch passgenau entwickelte Softwarelösungen einen großen Vorteil. Da diese in der Regel auch mobil nutzbar sind, können Arbeitsabläufe verbessert werden, sodass die Pflegekraft bei der Arbeit entlastet wird. Es braucht lediglich ein mobiles Endgerät und funktionierendes Internet. Zu den Leistungen einer Pflegesoftware für Pflegedienste gehören unter anderem eine effiziente Tourenplanung, Arbeitszeiterfassung und eine digitale Patientenakte, die vor Ort aktualisiert werden kann. So gehen keine Informationen verloren und Übergaben zwischen den Kollegen funktionieren reibungslos.

as bedeutet Digitalisierung in der Pflege?

Digitalisierung in der Pflege meint den Einsatz digitaler Lösungen in der Pflege zur Verbesserung der Pflegequalität, Entlastung der Pflegekräfte und Unterstützung der pflegebedürftigen Menschen. Dazu zählen die elektronische Dokumentation, Kommunikationstechnologien, Technologien zur Diagnostik und Behandlung und Hilfsmittel für den pflegerischen Alltag.

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